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Wirtschaftsmagazin an Main und Kinzig

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Das Wirtschaftsmagazin der Offenbach-Post und vom Hanauer Anzeiger durchleuchtet den Wirtschaftsstandort im Rhein-Main gebiet, bietet viel Wissenswertes zur aktuellen Lage, stellt die Top-Arbeitgeber der Region vor und porträtiert neue Start-Ups.

2Jung,

2Jung, mutig,Unternehmer/-inDie Region glänzt mit GründergeistVON YVONNE BACKHAUS-ARNOLDDie Hessen sind erfinderisch. Der Rollrasenkommt von hier, die Parkscheibe, Plexiglas,Einbauküchen, das biologisch-abbaubareWaschmittel und Techno. Aber die Hessensind nicht nur einfallsreich, sie sind auchmutig.Denn die meisten Existenzgründungengibt es genau hier, vor Ihrer Haustür. 2023lag der IHK-Bezirk Offenbach – je 1000 Einwohnergab es hier durchschnittlich 9,2 Gewerbeanmeldungen– mit 5882 Gründungenvorn, gefolgt von Frankfurt, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Wiesbaden.Die meisten Gründungen gab es im Dienstleistungsgewerbe,im Handel sowie im Baugewerbe.Und trotz anhaltender Krisen sind das positiveSignale, denn der Trend setzt sich fort.Im vergangenen Jahr gab es allein im Main-Kinzig-Kreis 3565 Gründungen.Sein eigener Chef sein? Wer will dasnicht? Aber es ist viel mehr als nur das: Wereinen Betrieb gründet, schafft Arbeits- undAusbildungsplätze und verhilft häufig neuenIdeen zum Durchbruch – denken Sie nuran die oben aufgeführten Erfindungen. Ohnemutige Vordenkerinnen und Vordenkerhätte es die nie gegeben.In dieser Ausgabe unseres Magazins„Wirtschaft an Main und Kinzig“ möchtenwir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mutigeMacher vorstellen. Die junge Wirtschaft– so haben wir das aktuelle Heft überschrieben.Wer sind Sie, die Gründerinnen undGründer? Wer von ihnen übernimmt bestehendeUnternehmen, wer traut sich etwaszu, hat sich behauptet am Markt und wer istgescheitert mit seiner Idee? Das alles – undwie immer noch vieles andere mehr aus derheimischen Wirtschaft – haben wir in derMärz-Ausgabe 2025 aufgeschrieben.Wir als Redaktion ziehen mal wieder denHut vor so viel unternehmerischer Power,Einfallsreichtum, tollen Netzwerken undbesonderen Menschen – und hoffen, dass esIhnen beim Lesen genauso geht!FOTO: PANTHERMEDIA.NET / LEMBERGVECTOR

3 WIRTSCHAFT AN MAIN UND KINZIG – SCHWERPUNKT:DIE JUNGE WIRTSCHAFT„Schenk Süßes. Schenk Freude“ – unter diesem Motto stehen die teils handabgefüllten Mischungen in den Geschäften, wie bei der Gärtnerei Löwer in Seligenstadt.Fruchtgummi nicht nur aus der TüteNaschlabor hat vor zwölf Jahren eine Nische im Süßwarenmarkt entdecktVON NORMAN KÖRTGEZimtsterne auf Vanilleschaum, Glühwein To Go, Hasenfutter und Grillkohle –das Sortiment lässt auf einen breit aufgestellten Gemischtwarenladen imJahresverlauf tippen. Aber es sind die kreativen Produktnamen des aufFruchtgummi-Süßigkeiten spezialisierten Babenhäuser UnternehmensNaschlabor. Vor mittlerweile fast zwölf Jahren haben sich fünf Freunde angeschickt,den Süßwarenmarkt zu revolutionieren. Mit Can Kapikiran, LauraMachado Bastillo sowie den Brüdern Hendrik und Jakob Stoffel sind vier vonihnen immer noch dabei. Die Naschlabor-Idee: Fruchtgummi-Mischungen zusammenstellenund sie unter anderem stilvoll in Gläser mit Schraubverschlussabfüllen, anstatt sie einfach nur in Tüten zu packen.Damit hat Naschlabor – 2013 alsGbR gegründet und seit 2017 eineGmbH – den Zeitgeist getroffen, dersich unter anderem in den verkauftenMengen widerspiegelt. Warenes im ersten Jahr 45 Kilogramm anFruchtgummi, die über einen Onlineshopverkauft wurden, waren es2019 bereits 300 Tonnen und mittlerweilesind es jährlich zwischen360 und 380 Tonnen, die an der Industriestraßeim Babenhäuser Gewerbegebietumgeschlagen werden.„Wir haben seinerzeit eine Nischeentdeckt und sind dann rasantgewachsen“, blickt Can Kapikiranzurück, der als Geschäftsführer firmiert.Es sei klar gewesen, dass dasTempo aus der Anfangszeit irgendwannlangsamer wird. „Seit dreiJahren sind wir etwa auf einem ähnlichenNiveau“, berichtet er. Zuletzthabe sich auch die gesamtwirtschaftlicheLage bemerkbar gemacht,in der die Menschen einfachweniger konsumieren, hat Kapikiranbemerkt. Er sei dankbar dafür,dass er und seine Mitstreiter trotzder Erfolgsgeschichte immer aufdem Boden geblieben seien. Bescheidenheitist dann auch Teil derUnternehmensphilosophie, derenWerte auf einem großen Glasschildan der Wand im schlichten Foyernachzulesen sind, auf dem sich dieMitarbeiter – zusammengerechnetsind es 32 Vollzeitstellen – mit Unterschriftverewigt haben.Wie sehr Naschlabor in den vergangenenJahren gewachsen ist,lässt sich auch an der benötigtenBüro- und Lagerfläche ablesen. Amersten echten Standort in der Zie-gelhüttenstraße waren die zunächstangemieteten 300 Quadratmeterschnell zu klein, sodass eineangrenzende Halle hinzukam unddie Fläche auf 600 verdoppelt wurde.2020 dann der Umzug in die Industriestraße,wo Naschlabor nuncirca 2200 Quadratmeter zur Verfügungstehen, wobei den größtenTeil das Lager mit Versand und dieProduktion einnehmen. Dort stehtauch eine der größten Investitionender noch jungen Firmengeschichte:Einen sechsstelligen Betrag hatNaschlabor in eine teilautomatischeAbfüllanlage investiert. DieZeiten, in denen in dem Reinraumausschließlich per Hand abgefülltwurde, sind damit vorbei. Vor allemdie in Deutschland produzierten„Gute Laune Fruchtsaftbären“,die es in verschiedenenGeschmacksrichtungenauch mit Schokolade umhülltgibt, werden in großenMengen verpacktund ausgeliefert.Wegzudenkensind die Naschlabor-Artikel aus dem Einzelhandelnichtmehr. „5500 Händlervon Kiel bisDas Quartett vom BabenhäuserNaschlabor-Gründerteam ist immernoch dabei: HendrikStoffel, Laura MachadoBastillo, Jakob Stoffelund Can Kapikiran (vonlinks).FOTOS: PRIVATundWien“, fasst Can Kapikiran dieReichweite in den Läden zusammen.Zu den großen Ketten, dieeben jene Artikel unter dem Motto„Schenk Süßes. Schenk Freude“ inihren Regalen und Aufstellern haben,gehören etwa der BuchhandelThalia, Butlers (Dekoartikel undWohnaccessoires) und Galeria-Kaufhäuser.„Wir haben auch immerwieder Neuheiten“, sagt Kapikiranund verweist auf den circa 140 verschiedeneProdukte umfassendenKatalog für das laufende Jahr. Darunterpassend zur Osterzeit „Hasenfutter“(Marshmallow-Karotten),„Grillkohle“ (saure, schwarzeMarshmallows), „Glühwein To Go“(alkoholfreie Fruchtgummis mitGlühweingeschmack) oder „Zimtsterneauf Vanilleschaum“ (Fruchtgummimit dem Zimtsterne-Geschmack).Um die Diversifikationweiter zu steigern kommen nun„Kleine Köstlichkeiten“ auf denMarkt. Dahinter verbirgt sich Gold-Secco (mit 22er Blattgold) und Erdbeer-Secco.Kapikiran weiß, dass man sich aufden Erfolgen der vergangenen Jahrenicht ausruhen darf. Neben demunternehmerischen Erfolg heimstendie Naschlabor-Macher auchPreise ein: 2019 kürte der LandkreisDarmstadt-Dieburg die Babenhäuserzum „Unternehmen des Jahres“.In der Laudatio hieß es: „Innovativund außergewöhnlich zusammengestellt,erobern sie nun den Marktvon Babenhausen aus“.360 bis 380 TonnenSüßigkeiten im JahrZuvor waren sie mit einem Gründerpreisder deutschen Digitalwirtschaftausgezeichnet worden. Garantenfür die zukünftige Entwicklungsind die Mitarbeiter, die an derIndustriestraße in dem schmucklosenGewerbebau immer wiederneue Produkt- und Marketingideenentwickeln, dort eine ausgefeilte Lager-und Versandlogistik mit vielenHundert Metern Regalflächen aufgebauthaben und auch das Onlinegeschäftbetreuen. Und Naschlaborist mittlerweile auch ein Ausbildungsbetrieb:etwa in SachenFachkraft für Lagerlogistik oderMarketing- und Großhandelskauffrau/-mann.

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